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Bericht vom 11.07.2015

PST Trier wird Südwestdeutscher Meister

Am Samstag des zweiten Juliwochenendes trafen sich die zehn besten Mannschaften der Badmintonverbände Saarland (SBV), Hessen (HBV), Rheinhessen-Pfalz (BVRP) und Rheinland (BVR) zur ersten Südwestdeutschen Mannschaftsmeisterschaft für Hobbyspieler. Ausrichter des Turniers war der Saarländische Badmintonverband, Spielort war die Mühlbachhalle in Schiffweiler im Landkreis Neunkirchen.

Für die Spieler des PST war es die erste Teilnahme an einem solchen Turnier und somit sportlich gesehen das Highlight der letzten Jahre. Die Qualifikation für dieses Turnier war durch einen zweiten Platz bei den Rheinlandmeisterschaften 2013/2014 erfolgt. Da viele Hobbyspieler aus der damaligen Mannschaft mittlerweile in die Bezirksliga gewechselt waren, waren sie für die Südwestdeutschen Meisterschaften nicht mehr spielberechtigt. Der PST musste daher auf Größen wie Anja Clausen, Katja Süßkraut, Matthias Kirschner, Tobias Müller und Pascal Heringer verzichten, die teilweise einen erheblichen Anteil an dem guten Abschneiden in der Vorsaison hatten.
Das SWDM-Team des PST: v.u.l.: Eve Lee, Wolfgang Michaely, Ruth Müller-Peter; v.o.l.: Christian Happ, Christian Gütter, Vincent Schnapka
Trotzdem hatte der PST kein schlechtes Team zu bieten, denn mit Eve Lee, Christian Happ, Wolfgang Michaely und Christian Gütter waren vier Stammspieler und frischgebackene Rheinlandmeister dabei. Verstärkt wurden sie von Ruth Müller-Peter und Vincent Schnapka, die in der Liga schon mehrfach in der ersten Mannschaft ausgeholfen hatten.
Trotzdem hatte der PST kein schlechtes Team zu bieten, denn mit Eve Lee, Christian Happ, Wolfgang Michaely und Christian Gütter waren vier Stammspieler und frischgebackene Rheinlandmeister dabei. Verstärkt wurden sie von Ruth Müller-Peter und Vincent Schnapka, die in der Liga schon mehrfach in der ersten Mannschaft ausgeholfen hatten.
Diese Verstärkung war auch notwendig, denn es standen bis zu sechs Begegnungen mit bis zu 30 Spielen an. Gespielt wurde in zwei Fünfer-Gruppen mit anschließendem Halbfinale und Finale sowie jeweils einem Platzierungsspiel für alle Nicht-Halbfinalisten. Pro Begegnung wurden fünf Spiele ausgetragen, zunächst parallel ein Dameneinzel, ein Herreneinzel und ein Herrendoppel, anschließend wiederum parallel ein Mixed und ein weiteres Herrendoppel. Im Vergleich zum Liga-Modus des BVR kam dies dem PST nicht so sehr entgegen, da die starken Damen hier nur an zwei Spielen beteiligt waren und das Herrendoppel nicht gerade die Paradedisziplin der Mannschaft war. Deswegen wurde dies zuvor im Training monatelang geübt, wobei die Ergebnisse eher wenig zufriedenstellend waren, denn die Herrendoppel waren in allen Kombinationen in etwa gleich stark, aber eher auf durchwachsenem Niveau. (Also eher gleich schlecht.)

Der Starttermin war nichts für Morgenmuffel, denn die Spieler mussten morgens um acht Uhr auf der Matte stehen. Zudem verhieß auch die Wettervorhersage nichts Gutes, denn es waren Temperaturen um die 35 Grad angesagt. Zumindest an der Verpflegung sollte es aber nicht liegen, denn Wolfgang hatte Essen und Getränke mitgebracht, mit dem man eine ganze Kompanie hätte versorgen können.
Für die PSTler gab es viel Action, die in unterschiedlichster Bildschärfe festgehalten wurde.
In seiner Gruppe bekam es der PST mit dem FSV Trier-Tarforst (BVR), Team Kawelke (BVRP), Atomarisiert Fischbach (SBV) und TV Jahn Mensfelden (HBV) zu tun. Im ersten Spiel ging es gegen Tarforst und der PST profitierte von dem Umstand, dass die Tarforster anscheinend mit dem falschen Fuß aufgestanden waren. Am Ende stand ein ungefährdetes 5:0 zu Buche, wobei bemerkenswert war, dass Christian H. zum ersten Mal Constantin Trappen, einen der stärksten Einzelspieler der BVR-Liga, nach großem Kampf mit 21:17, 16:21 und 21:15 besiegen konnte.

Im zweiten Gruppenspiel ging es gegen “Atomarisiert” Fischbach, bei denen vor allem die starke Dame respekteinflößend war. Dies bekam Ruth im Einzel zu spüren, das knapp mit 18:21 und 18:21 verloren ging. Den Ausgleich in den Spielen mit Damenbeteiligung konnten Eve und Christian G. im Mixed mit einem 21:13 und 21:15 herbeiführen. Da das Herreneinzel und die beiden Herrendoppel alle gewonnen wurden, stand es am Ende 4:1. Hier hatte es sich ausgezahlt, zuvor den Gegner beobachtet und clever aufgestellt zu haben.
Wolfgang und Ruth in voller Aktion: Ruth dabei immer in größtmöglicher Distanz zur Fotografin.
Im dritten Gruppenspiel stand der mit Abstand stärkste Gruppengegner auf dem Plan, der TV Jahn Mensfelden. Am einfachsten hatte es in dieser Begegnung Ruth, da die Mensfeldener ihre deutlich schwächere Dame ins Einzel gestellt hatten, so dass sich Ruth ohne Probleme mit 21:15 und 21:11 durchsetzen konnte. Wolfgang und Christian G. spielten zeitgleich Doppel und hatten in einem sehr langen und kräftezehrenden Spiel, in dem sie einige taktische Schwächen offenbarten, mit 21:17, 24:26 und 18:21 das Nachsehen. Gut nur, dass Christian Happ an diesem Tag in Topform war und sein Einzel mit 22:20 und 21:15 gewann. Mit einer 2:1-Führung ging es also in den zweiten Teil, in dem Vincent und Christian H. das Herrendoppel mit 21:18, 16:21 und 14:21 abgeben mussten. Im Mixed traten Eve und Christian G. an, auf die bislang immer Verlass war. Sie gaben sich keine Blöße und schlugen ihre Gegner mit 21:15 und 21:13. Somit war der bislang schwerste Brocken mit 3:2 aus dem Weg geräumt.
Von wegen Ergänzungsspieler: Auch Vince bekam so einiges zu tun.
Im letzten Gruppenspiel ging es gegen das Team Kawelke. Mathematische Berechnungen und unzählige Überprüfungen derselben ergaben, dass sich der PST in diesem Spiel sogar eine Niederlage erlauben könnte. Daher wurde beschlossen, den angeschlagenen Christian Gütter zu schonen. Am Ende standen zwei Niederlagen von Vincent im Einzel sowie von Vincent und Wolfgang im Doppel drei Siege entgegen. Eve und Christian H. im Mixed und Ruth im Einzel gewannen recht deutlich, während Wolfgang und Christian H. im Doppel doch schon mehr gefordert wurden. Somit war auch das letzte Gruppenspiel mit 3:2 gewonnen und der PST konnte sich auf das Halbfinale freuen.

m Halbfinale ging es gegen den alten Ligarivalen TVG Trier, der die PSTler mit seiner Aufstellung für die Einzel ein wenig verwunderte. Christian Happ konnte sich relativ ungefährdet durchsetzen (21:10, 21:19) und Ruth machte regelrecht “kurzen Prozess” (21:7, 21:4). Im Gegensatz dazu stand die Dauer des Doppels, in dem Wolfgang und Christian G. es mit Stefan Jacob und Jeremy Kotzur zu tun bekamen. Die beiden PSTler hatten ihre taktischen Probleme im Spiel gegen Mensfelden nochmal Revue passieren lassen und gingen deutlich verbessert ins Spiel. Nachdem der erste Satz mit 21:17 gewonnen war, kam es im zweiten Satz beim Stand von 12:8 für den PST zu einer Spielunterbrechung, die die PSTler leider aus dem Konzept brachte, sodass der Satz trotz der Führung mit 18:21 verloren ging. Glücklicherweise konnten die beiden dann im dritten Satz den Faden wieder aufnehmen und den Satz mit 21:13 sicher nach Hause bringen. Somit stand es 3:0 und das Finale war erreicht.

m zweiten Halbfinale hatten sich die Mensfeldener gegen den Gruppenersten der Nicht-PST-Gruppe durchgesetzt, so dass es zur Neuauflage des bislang schwierigsten Spiels des Tages kam. Das Spiel wurde als Zuschauerfinale ausgetragen, das heißt die beiden Teams waren die einzigen, die in der Halle noch spielten. Zudem kamen Schiedsrichter zum Einsatz. Plan der PSTler war es, in der ersten Runde irgendwie zwei der drei Spiele zu gewinnen, um dann in der zweiten Runde mit über das Mixed alles klar zu machen. Zudem packte Christian H. extra für das Finale sein neues Shirt aus, das mit seiner verbandsweit bekannten rosa Hose eine besonders gegnerirritierende Farbkombination bildete. Wie immer starteten in der ersten Runde das erste Herrendoppel und die beiden Einzel gleichzeitig auf drei Plätzen. Als erster konnte Christian H. vom Platz gehen, der an diesem Tag eine Bank war und auch sein letztes Einzel gewann (21:18, 21:17). Ruth spielte diesmal ihr Einzel gegen die starke Dame der Mensfeldener und stand wesentlich länger als Christian auf dem Platz. Sie spielte ihr bestes Spiel des Tages und konnte nach einem hochumkämpften und hochklassigen 21:18, 20:22 und 21:16 als Siegerin vom Platz gehen. Wolfgang und Christian Gütter untermauerten ihre “Vorliebe” für Marathon-Doppel, indem sie mit Abstand das längste Spiel spielten. Sie mussten wieder gegen ihre Gegner aus der Gruppe antreten, gegen die sie knapp verloren hatten. Im ersten Satz begannen die PSTler extrem stark und gewannen überraschend deutlich mit 21:14. Im zweiten Satz drehten die Gegner auf und als Christian beim Stand von 20:21 den Ball ins Aus schlug, wähnten sich alle schon im dritten Satz. Doch der Schiedsrichter überstimmte alle Spieler und es ging weiter. Letztendlich konnten die PSTler daraus kein Kapital schlagen und verloren mit 23:25. Also ging es wieder in den dritten Satz, in dem die beiden nochmal alle Kräfte zusammennehmen mussten. Sie konnten dann wieder an den ersten Satz anknüpfen und fielen sich nach einem 21:16 jubelnd in die Arme.
Siegerehrung mit Fritz Eisselt, dem Breitensportverantwortlichen des SBV.
Einige Minuten nach der Siegerehrung, als fast niemand mehr in der Halle war, wurde den PSTlern so langsam bewusst, was sie da gemeinsam erreicht hatten. Die Aufregung wich einer ganz besonderen, gelösten und euphorischen Stimmung, die (wenn auch nicht in dieser Intensität) den gesamten Abend anhielt, sowohl beim gemeinsamen Abendessen als auch bei der Rückfahrt. Neben dem fantastischen Teamgeist konnte jeder auch auf sich selbst stolz sein, denn alle hatten ihren Anteil am Erfolg. Sei es der Mannschaftskapitän Christian Happ, der sich über die Jahre hinweg zu einem Top-Einzelspieler entwickelt hat, alle seine Einzel gewann und zudem enorme Kondition bewies, da er von allen die meisten Spiele spielte. Oder Ruth, die von sich aus den Wunsch äußerte, die Dameneinzel zu übernehmen und dies überragend löste, und sich zudem in die Mannschaft einfügte, als hätte sie schon Jahre mit allen gespielt und nicht wenige Monate. Wolfgang und Christian steigerten ihr Doppel während des Turniers auf ein Niveau, das sie im Training nicht ansatzweise erreicht hatten, und Eve gab der Mannschaft immer das gute Gefühl, mit dem Mixed einen fast sicheren späten Punkt in der Hinterhand zu haben. Und nicht zuletzt Vincent, der mit seinen Spielen die anderen Herren entlastete und dann gewann, wenn es wirklich darauf ankam.
Nach dem Sieg wurde erstmal angestoßen. Besonders gut zu sehen: Christians Gegnerschreck-Farbkombination. Besonders schlecht zu sehen: der andere Christian. Gar nicht zu sehen: Eve.
Nicht vergessen werden soll auch die Leistung der eingangs erwähnten Spieler, die in der Saison 2013/2014 die Qualifikation für die Südwestdeutschen Meisterschaften erkämpften und somit die Grundlage für diese Sternstunde der Badmintonabteilung des PST Trier bildeten.

Da eine Rheinlandmeisterschaft sowie eine Südwestdeutsche Meisterschaft innerhalb von einer Woche wohl kaum noch übertroffen werden können, kann das Team ganz entspannt in die neue Saison gehen.
It’s coming home: Der kleine Hübsche und der große Dicke dürfen nun in Trier überwintern.
Die Spiele des PST im Überblick:

Gruppenspiele

PST Trier – Trier-Tarforst 5:0
HD: Gütter/Michaely – Wengenrodt/Hilmer: 21:17, 21:8
HE: Happ – Trappen: 21:17, 16:21, 21:15
DE: Müller-Peter – Marx: 21:5, 21:10
HD: Happ/Schnapka – Hilmer/Adt: 21:17, 21:14
MX: Lee/Gütter – Thielen/Trappen: 21:17, 21:10

PST Trier – Fischbach 4:1
HD: Gütter/Schnapka: 21:11, 21:18
HE: Happ: 21:16, 21:17
DE: Müller-Peter: 18:21, 18:21
HD: Michaely/Happ: 21:10, 21:10
MX: Lee/Gütter: 21:13, 21:15

PST Trier – TV Jahn Mensfelden 3:2
HD: Gütter/Michaely: 21:17, 24:26, 18:21
HE: Happ: 22:20, 21:15
DE: Müller-Peter: 21:15, 21:11
HD: Schnapka/Happ: 21:18, 16:21, 14:21
MX: Lee/Gütter: 21:15, 21:13

PST Trier – Team Kawelke 3:2
HD: Michaely/Happ: 21:16, 21:17
HE: Schnapka: 15:21, 15:21
DE: Müller-Peter: 21:9, 21:1
HD: Schnapka/Michaely: 16:21, 16:21
MX: Lee/Happ: 21:11, 21:9

Halbfinale

PST Trier – TVG Trier 3:1
HD: Michaely/Gütter – Jacob/Kotzur: 21:17, 18:21, 21:13
HE: Happ – Wülfing: 21:10, 21:19
DE: Müller-Peter – Buhr: 21:7, 21:4
MX: Eve und Vince spielten aufgrund des Wunschs des Gegners noch ein Mixed, das verloren ging (das Ergebnis wurde nicht festgehalten).

Finale

PST Trier – TV Jahn Mensfelden 3:0
HD: Michaely/Gütter: 21:14, 23:25, 21:16
HE: Happ: 21:18, 21:17
DE: Müller-Peter 21:18, 20:22, 21:16