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Bericht vom 02.07.2016

Roadtrip zur Titelverteidigung: PST ist Süddeutscher Meister der Hobby-Mannschaften

Anfang Juli fand zum mittlerweile dritten Mal die Süddeutsche Meisterschaft der Mannschaften der Verbänden Saarland (SBV), Hessen (HBV), Rheinhessen-Pfalz (BVRP), Rheinland (BVR) und Baden-Württemberg (BWBV) statt.
In diesem "Champions-League"-Turnier treffen die besten Mannschaften aus den Hobbyligen der oben genannten Verbände aufeinander und kämpfen um die Krone des Mannschaftssports. In vier Vorrunden- sowie zwei Finalrunden-Spielen erwarten die Spieler einer Mannschaft je nach Aufstellung bis zu zwölf Spiele im Verlauf des Turniers, das diesmal in Seeheim-Jugenheim in der Nähe von Frankfurt stattfand. Mit ca. zwei Stunden Anreise brachte der Austragungsort deutlich mehr Fahrzeit mit sich als das letztjährige Turnier in der Nähe von Saarbrücken und somit war die Idee war geboren, einen standesgemäßen Team-Bus zu organisieren.

Am verabredeten Treffpunkt stieg das Team des PST am Samstagmorgen gut gelaunt und überraschend munter in den Team-Bus und machte sich auf den Weg zur angestrebten Titelverteidigung, in diesem Jahr aber in einer neuen Zusammensetzung: Mit an Bord waren Alex "the taxi driver" Frink, Christian "the sleeper" Gütter, Eve "Bruce" Lee, Ruth "Müller"-Peter, Vince "Schnappi" Schnapka und Jeremy "push" Kotzur.
Schon nach den ersten Kilometern unterstrich Alex seine Qualifikation als angenehmer Chauffeur, grabbelte Christian sein Kuschelkissen hervor und versuchte auch der Rest der Mannschaft die schöne Fahrt und Ruhe vor dem Sturm zu genießen.

In Seeheim-Jugenheim erwartete die Spieler eine schicke moderne Multifunktionshalle mit viel zu vielen Linien auf dem Boden. Da die Turnierleitung den Trierer Mannschaften für die längere Anfahrt einen späteren Start der Spiele spendierte, war das Turnier schon in vollem Gange. Dieses Mal mit von der Partie war für den Badmintonverband Rheinland auch das Team vom FSV Tarforst, das kurze Zeit nach den PSTlern eintraf.
Konzentriert: Die PSTler bei der Arbeit.
Auf den neun Spielfeldern kämpften bereits die anderen Mannschaften: Pauls 53 aus Heidenheim (BWBV), TV Jahn Mensfelden (HBV), Usinger TSG (HBV), TV Alsheim (BVRP), DJK Friedrichsthal (SBV), TV Sinsheim (BWBV), DJK Mainz/Finten (BVRP) und TSG Grünstadt (BVRP). Der Turnier-Modus teilte das Starterfeld in zwei Gruppen und die Trierer Delegation glücklicher Weise in jeweils eine der Gruppen ein. Gespannt waren die PSTler auf die Mannschaften aus dem starken Baden-Württemberger Verband, die im Vorjahr nicht teilgenommen, aber vor zwei Jahren die gesamte Konkurrenz dominiert hatten.

In der Gruppe der Tarforster herrschte in der Vorrunde ein ausgeglichenes Niveau, sodass nach dem letzten Vorrundenspiel die einzelnen Punkte und ein Mathematiker über den Einzug in das Halbfinale entschieden. Mit in dieser Gruppe dabei waren die letztjährigen Final-Gegner des PST aus Mensfelden, die die Vorrunde auch als Sieger beenden sollten.
Kein Spiel verloren: Eve war wie immer eine Bank.
In der anderen Gruppe kristallisierte sich neben dem PST die Mannschaft aus Heidenheim als Favorit auf den Gruppensieg heraus. Nachdem die ersten drei Vorrunden-Spielen gegen Alsheim, Usingen und Mainz-Finthen recht deutlich vom PST dominiert wurden, ging es im vierten Spiel gegen die Heidenheimer um die Frage, ob der PST im bereits erreichten Halbfinale auf den TV Jahn Mensfelden oder den Zweiten der Tarforster Gruppe trifft.
In diesem Spiel entschied sich der PST dafür, die Kräfte zu schonen und die Aufstellung gegen Heidenheim entsprechend moderat zu gestalten. Dennoch war dieses Spiel hart umkämpft und ging nur knapp an die Heidenheimer, die mit einer starken Einzeldame und sehr starken Herren die Messlate sehr hoch schraubten.

Als Gruppenzweiter bekam es der PST im Halbfinale nun mit dem Gruppensieger der anderen Vorrunde zu tun – es ging also gegen die Finalgegner des Vorjahres aus Mensfelden. Nachdem das Finale im Vorjahr stark umkämpft war, ging es dieses Jahr im Eiltempo zum Sieg für den PST, was auch die Mensfelder sichtbar überraschte. Nach nur drei der fünf Spiele stand fest, dass der PST im Finale die Gelegenheit zur Titelverteidigung bekommt.
Die Halbfinalgegner aus Mensfelden schlugen vor, das Dameneinzel durch ein Damendoppel zu ersetzen, was sich für sie als nicht besonders segensreich herausstellte.
Im zweiten Halbfinale bot sich den Tarforstern die Chance, die Gruppensieger aus Heidenheim zu bezwingen und ein rein trierisches Finale einzuleiten. Trotz Kampfgeist und Siegeswillen bissen sich die FSVler an den Heidenheimern jedoch die Zähne aus, womit die Wiederholung des Vorrunden-Finals zwischen den Heidenheimern und dem PST unausweichlich wurde.

Diese Mal warf der PST aber alle Kräfte in die Waagschale – u. a. sollte Alex das Einzel spielen und Christian mit Eve wie gewohnt das Mixed. Den Auftakt aber machten Christian und Jeremy im Doppel gegen das bislang ungeschlagene Herrendoppel der Schwaben. In einem schwer umkämpften Zweisatz-Spiel konnten sie ihre Stärken ausspielen und mit einer guten Taktik, die einen der zwei Gegner unter permanenten Druck setze, das 1:0 für den PST holen. Dabei konnten die beiden im zweiten Satz auch von einem höheren Rückstand nicht eingeschüchtert werden. Parallel zum Herrendoppel spielte Ruth ihr Einzel gegen die bis dato ungeschlagene Gegnerin aus Heidenheim. Der erste Satz war das sprichwörtliche Kopf-an-Kopf-Rennen, in dem Ruth mit einem undankbaren 22:24 das Nachsehen hatte. Die Hoffnungen, dass das Glück im zweiten Satz unparteiisch ist, wurden leider schnell pulverisiert. Trotz starker Leistung zog Ruths Gegnerin unaufhaltsam davon und gewann den zweiten Satz mit 21:8 doch deutlicher, als Ruths Energie-Leistung auf dem Spielfeld wirkte.

Das 1:1 machte deutlich, dass es keine Punkte mehr zu verschenken gab und mit diesem Druck ging Alex ins dritte Spiel, wo im Einzel ein bis dahin ebenfalls ungeschlagener Gegner wartete. Alex schien aber zu wissen, dass die Stunde geschlagen hatte, denn er brachte unter dem Jubel seiner Mitstreiter eine phasenweise sensationelle Leistung auf den Platz. Nachdem er den ersten Satz spielerisch kontrollierte und verdient nach Hause nahm, fand sein Gegner im zweiten Satz ein Konzept und erzwang den Entscheidungssatz. Der dritte Satz war nichts für schwache Nerven und die Führung wechselte kontinuierlich. Mit einem Kraftakt und beeindruckendem Willen spielte Alex zum Ende des Satzes dann aber doch eine deutliche fünf Punkte-Führung heraus und sorgte für den zweiten Punkt des PST.

Mit der 2:1-Führung im Rücken trafen Eve und Christian im Mixed auf die nächste Herausforderung. Dort wartete die starke Einzel-Dame und ein nicht minder begabter Spielpartner. Wie schon oft zeigte da stärkste Mixed-Team des PST, dass es Nerven aus Stahl hat und sein bestes Badminton genau dann aus dem Koffer holt, wenn der Gegner eine besonders harte Nuss ist. In zwei hart umkämpften Sätzen erlösten Eve und Christian mit 21:18 und 21:16 die gesamte PST-Mannschaft von der Anspannung und besiegelten die Titelverteidigung. Was folgte waren Dauergrinsen, ausgiebiges Schweißaustauschen beim Dauerdrücken und ein bisschen Gänsehaut-Stimmung. Dass die Tarforster das kleine Finale ebenfalls für sich entscheiden konnten, rundete das Traumergebnis für die Trier Badminton-Szene ab.
Aus "drei, zwei, eins - meins" machte das PST-Team im Finale "3 zu 1 - meins"!
In der Siegehrung wurde das Team vom PST neben dem Pokal noch mit einer Fülle an Preisen beglückt, die unorthodox aber total praktisch in Wäsche-Körben gereicht wurden. Im Anschluss folgte das obligatorische Gruppenbild, auf dem die Emotionen und der Erfolg noch einmal für die Nachwelt festgehalten wurden.

Dananch hieß es dann schnell unter die Dusche zu kommen, denn so nebenbei bestritt Fußball-Deutschland in der Europameisterschaft sein Viertelfinal-Spiel gegen Angstgegner Italien und die erste Halbzeit war schon im Gange. Glücklicherweise war direkt um die Ecke ein italienisch angehauchtes Sportlerheim des benachbarten Tennisvereins, das mit hervorragendem Essen und Public Viewing beste Voraussetzungen für die Siegesfeier bot. Mit dabei waren einige Tarforster und die Finalgegner aus Heidenheim, die sich sportlich fair gaben und mitfeierten. Der Elfmeter-Krimi und der grandiose Abschluss unserer Fußball-Jungs rundeten den Tag perfekt ab und so ging es um halb eins auf den Heimweg. Und ganz so überraschend war es dann nicht, dass es auf der Rückfahrt immer stiller wurde, bis der Roadtrip um halb drei in Trier endete und sich alle happy und stolz und ein bisschen kaputt auf den letzten Metern getrennten Weges nach Hause machten.

(Jeremy Kotzur)

Die Spiele des PST im Überblick

Vorrunde

PST Trier - TV Alsheim: 4:1
HD: Christian Gütter/Jeremy Kotzur 21:8, 21:13
HE: Alex Frink 21:16, 19:21, 16:21
DE: Ruth Müller-Peter 24:22, 21:19
HD: Alex Frink/Jeremy Kotzur 21:13, 19:21, 21:16
MX: Eve Lee/Christian Gütter 21:11, 21:15


Usinger TSG - PST Trier: 1:4
HD: Christian Gütter/Jeremy Kotzur 16:21, 21:18, 16:21
HE: Vincent Schnapka 21:12, 21:6
DE: Ruth Müller-Peter 12:21, 9:21
HD: Alex Frink/Jeremy Kotzur 11:21, 12:21
MX: Eve Lee/Christian Gütter 2:21, 8:21


PST Trier - DJK Mainz-Finthen: 4:1
HD: Christian Gütter/Jeremy Kotzur 21:16, 13:21, 17:21
HE: Alex Frink 21:8, 15:21, 21:18
DE: Ruth Müller-Peter 21:9, 21:4
HD: Alex Frink/Vincent Schnapka 21:8, 21:6
MX: Eve Lee/Vincent Schnapka 22:20, 21:10


PST Trier - Pauls 53 Heidenheim: 2:3
HD: Alex Frink/Vincent Schnapka 12:21, 7:21
HE: Jeremy Kotzur 13:21, 19:21
DE: Ruth Müller-Peter 12:21, 14:21
HD: Alex Frink/Jeremy Kotzur 21:16, 21:17
MX: Eve Lee/Christian Gütter 21:12, 21:7


Halbfinale

PST Trier - TV Jahn Mensfelden: 3:0
HD: Jeremy Kotzur/Christian Gütter 21:14, 21:18
HE: Alex Frink 21:9, 21:16
DD: Ruth Müller-Peter/Eve Lee 21:11, 21:12
HD: -
MX: -


Finale

PST Trier - Pauls 53 Heidenheim: 3:1
HD: Jeremy Kotzur/Christian Gütter 21:10, 21:17
HE: Alex Frink 21:15, 15:21, 21:16
DE: Ruth Müller-Peter 22:24, 8:21
HD: -
MX: Eve Lee/Christian Gütter 21:18, 21:16


Nachtrag des Cheffe

Wie sich später erweisen sollte, waren (wie schon im Vorjahr) die Süddeutschen Meisterschaften der letzte Auftritt eines sehr geschätzten und altgedienten PST-Badminton-Haudegens. Wir sagen auf Wiedersehen zu Vincent Schnapka. Wir werden Dich sehr vermissen!
Il est bien connu qu'il vaut mieux s'arrêter quand tout est pour le mieux. Au revoir, Vince!